ABNORMALER KAMMERWINKEL
Von einem abnormalen Kammerwinkel spricht man, wenn der Kammerwinkel eng oder geschlossen und/oder das Ligamentum pectinatum in seiner Ausprägung verändert ist.
Der Kammerwinkel liegt im Winkel zwischen
Iris und Hornhaut bzw. Sklera. Die Strukturen des Kammerwinkels bestehen aus dem trabekulären Maschenwerk und dem darüber ausgespannten Ligamentum pectinatum. Grob gesprochen kann
man sich das Maschenwerk als „Sieb“ vorstellen, durch dessen weite Maschen ein guter Abfluss des Kammerwassers gewährleistet ist.
Das Kammerwasser wird vom Ziliarkörper produziert und fliesst über die Pupille in die vordere Augen-
kammer, von wo es schliesslich über den Kammer-
winkel in das venöse Blutgefässsystem abfliesst.
Bei einem abnormalen Kammerwinkel können das Ligamentum pectinatum und das angrenzende trabekuläre Maschenwerk verändert sein, sodass das fein gegliederte Ligamentum pectinatum durch breite Gewebsplatten ersetzt wird, die den Abfluss des Kammerwassers beeinträchtigen können. Dies stellt eine Prädisposition für ein Glaukom dar, vor allem dann, wenn durch entzündliche Vorgänge im Auge, das Abflusssystem zusätzlich von Entzündungszellen und anderen Entzündungsprodukten verlegt wird.
Der Kammerwinkel ist nicht direkt einsehbar; zur Untersuchung des Eingangs in den Kammerwinkels muss eine spezielle Linse (Gonioskopielinse) auf das Auge gesetzt werden. Die Untersuchungs-
technik bezeichnet man als Gonioskopie.
Prädisponierte Hunderassen: Husky, Samojede, Alaskan Malamute, Spaniels, Shih Tzu, Terrier, Schnauzer, Chow Chow, Shar Pei, Magyar Viszla, Bouvier des Flandres, Flat Coated Retriever, Basset, Beagle, Entlebucher Sennenhund, ...
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Normaler Kammerwinkel: zarte
trabekuläre Strukturen zwischen
Irisbasis und Hornhaut (Foto B.Spiess) |
Abnormaler Kammerwinkel: Gewebeplatten mit nur einzelnen Löchern (Foto B. Spiess) |
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