logo Dr. med. vet. Marianne Richter
Dipl. ECVO (Ophthalmology)
Internationale Fachtierärztin für Augenheilkunde
   

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linsenluxation

WAS IST EINE LINSENLUXATION ?

Von einer Luxation der Linse spricht man, wenn die Linse aus ihrer Verankerung gelöst ist und entweder nach hinten (in den Glaskörper) oder nach vorne (in die vordere Augenkammer) verlagert ist.
Von Subluxation spricht man, wenn dieser Prozess nur teilweise stattgefunden hat und die Linse noch grösstenteils in ihrer normalen Position ist.

Katze mit Linsenluxation nach vorne und einer Linsenluxation nach hinten

Katze: Linsenluxation nach vorne und Linsenluxation nach hinten  

WIE ERKENNE ICH EINE LINSENLUXATION ?

Die Luxation der Linse in die vordere Augenkammer kann folgende Symptome zeigen: durchsichtiges kugeliges Gebilde vor der Iris (häufig ist nur der Linsenrand als ringförmige Struktur deutlich erkennbar), die Pupille ist häufig weit und reagiert nicht auf Licht; bei erhöhtem Augeninnendruck (schmerzhaft) wird das Auge zugekniffen und die Bindehaut ist gerötet;
Die Luxation der Linse in die hintere Augenkammer kann folgende Symptome zeigen: tiefe vordere Augenkammer, Zittern der Iris während der Augenbewegung.

luxation anterior

Linsenluxation in vordere Augenkammer    


FOLGEN

Eine Luxation der Linse in die vordere Augenkammer führt häufig zum Anstieg des inneren Augendruckes (Glaukom), da die relativ grosse Linse den Kammerwasserabfluss über den Kammerwinkel mechanisch blockiert.
Ein Anstieg des inneren Augendruckes kann, wenn unbehandelt, zur Erblindung führen. Eine Linsenluxation in die vordere Augenkammer ist ein Notfall und sollte raschestmöglich behandelt werden!

DIAGNOSE

Die Diagnose wird mittels Spaltlampenbiomikroskop oder Sonografie (bei starker Hornhauttrübung) gestellt.

URSACHE

Bei einigen Hunderassen ist eine erbliche Degeneration (Abbau, Funktionsverlust) des Aufhängeapparates der Linse (Zonula Fasern) bekannt: Tibet Terrier, Shar Pei, viele Terrier-Rassen (auch Terrier-Mischlinge), Pinscher, Petit Basset Griffon Vendeen.
Hier tritt die Linsenluxation typischerweise zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr auf.
In der Regel sind bei der erblichen Form beide Augen betroffen, jedoch erfolgt die Luxation der Linse im zweiten Auge manchmal im Abstand von bis zu einem Jahr.
Subluxation oder Luxation der Linse kann auch als Folge von chronischer Uveitis oder Glaukom (erhöhter Augeninnendruck, Grüner Star) bei jeder Tierart auftreten.

THERAPIE

Bei Verdacht auf Linsenluxation sollte möglichst rasch ein Veterinär-
ophthalmologe aufgesucht werden.
Häufig steigt der innere Augendruck an (Glaukom), welcher unbehandelt zur Erblindung führen kann.
Ist die Linse in die vordere Augenkammer luxiert, muss diese operativ entfernt werden, da die Linse in der vorderen Augenkammer häufig den Abflussweg des Kammerwassers über den Kammerwinkel blockiert und somit ein Glaukom verursacht.

PROGNOSE

Die Prognose bei Linsenluxation ist vorsichtig, vor allem wenn gleichzeitig ein Anstieg des inneren Augendruckes (Glaukom) vorliegt.
Nach operativer Entfernung der in die vordere Augenkammer luxierten Linse normalisiert sich meist der innere Augendruck. In Fällen, wo jedoch bereits vor Luxation der Linse der innere Augendruck erhöht war (dies bleibt ohne Augendruckmessung meistens unbemerkt), bleibt häufig auch nach Entfernung der Linse der innere Augendruck erhöht (Glaukom) und muss entsprechend behandelt werden.
Ein über längere Zeit erhöhter innerer Augendruck führt zur Schädigung der Netzhaut und kann zur Erblindung führen.

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letzte Aktualisierung 26.08.2009
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August 26, 2009